12. November 2019
Das Weingut Wolf wird von Jahr zu Jahr spannender, die Weine gehen immer weiter weg von Primärfrucht, immer weiter in die würzige Richtung. Besonders gelungen sind 2018 der Chardonnay Ton & Stein aus dem Mandelberg und der Cabernet Sauvignon aus dem Kastanienbusch. Noch dominiert bei beiden Holz (karaffieren!), aber da sind so viel Tiefgang und Würze, getragen von einer wahnsinnig eleganten Säure, dass man jetzt schon sagen kann:
Aus denen werden mal zwei sehr, sehr gute Weine – ab in den Keller damit!
„Wir sind ganz zufrieden mit 2018“, sagt der 30-jährige Mathias Wolf. „Natürlich hat man aufpassen müssen, dass die Säure nicht in den Keller geht. Aber bei uns hat das gut geklappt. Die Weine haben sich trotz aller Kraft eine gewisse Frische bewahrt.“ Einige seiner Weinberge haben extrem karge Böden. „Beim Dachsberg, dem Rotliegenden und dem Schiefer waren wir von Natur aus bei gerade mal 3000 bis 4000 Litern pro Hektar.“ Das Ansäuern der Moste war in diesem heißen Jahr ein viel diskutiertes Thema unter den Winzern. Wolf sprach mit 15 Kollegen darüber – und hatte am Ende 15 Meinungen. Er entschied sich für ein sanftes Ansäuern, hauptsächlich um die Moste während der Gärung stabil zu halten. Reife und gesunde Trauben in den Keller zu bringen, worauf er großen Wert legt, war 2018 kein Problem. Das muss auch sein, um in den Weinen das zum Ausdruck zu bringen, was ihm wichtig ist. „Meine Handschrift würde ich als ‚präzise‘ bezeichnen, die Weine haben ihre Ecken und Kanten, dabei eine schöne Fülle und etwas Individuelles“, so Wolf. Für dieses Jahr sagen wir: Mission klar erfüllt.